Gemeinsames Positionspapier von 12 unterzeichnenden Verbänden –
Harmonisierung der Ziele zur Torfreduktion

VDG News

Erde Sämling

„Substratproduktion und -nutzung: Erhöhung der Nachhaltigkeit unter Beibehaltung der Qualitätsansprüche“

Eine Allianz aus 12 unterzeichnenden Verbänden und Organisationen hat im Januar 2024 eine gemeinsame Strategie als Positionspapier veröffentlicht, mit der Intention, die Politik und den Handel einzuladen, die Ziele zur Torfreduktion auf einem konstruktiven und gangbaren Weg zu harmonisieren. Anlass ist das in Deutschland existierende Dilemma unterschiedlicher Zielformulierungen bei der Torfreduktion.

Kultursubstrate für den Profigartenbau und Erden für den Consumer-Bereich bilden eine essenzielle Grundlage aller gärtnerischen Tätigkeiten. Der Rohstoff Torf spielt hierbei eine ambivalente Rolle. Die Grüne Branche unterstützt die Bestrebungen der Bundesregierung und der Gesellschaft, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und treibt deshalb auch den zunehmenden Einsatz von Substraten auf Basis alternativer Rohstoffe voran.


Die zusätzlichen gesellschaftlichen und qualitativen Anforderungen sind hoch und vielfältig. Es geht u.a. um die Anpassung an den Klimawandel, die Schaffung Grüner Infrastruktur und die Versorgung einer wachsenden Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln.

Mit der Torfminderungsstrategie der Bundesregierung, der Selbstverpflichtung der Substratindustrie und weiteren Branchenempfehlungen sind aktuell Konzepte mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten adressiert.

Zu den Herausforderungen
• Torfersatzstoffe sind nicht in ausreichender Menge, Kontinuität und in den benötigten Qualitäten zu wirtschaftlichen Preisen verfügbar, um komplett auf den Einsatz von Torf zu verzichten.
Es bedarf einer Steigerung der Verfügbarkeit von Torfersatzstoffen.

• Eine Torfreduktion um 40 bis 50 Prozent ist in vielen Kulturen mit angemessenem Aufwand realisierbar, weitere Reduktionen sind jedoch sehr aufwendig und risikobehaftet.
Es bedarf längerer Übergangsfristen und weiterer Forschung.

Fazit und Lösungsvorschläge

1. Gewährleistung der Planungssicherheit für die Wertschöpfungskette
2. Sicherstellung der Qualität und Kultursicherheit
3. Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen
4. Kooperation aller beteiligten Interessengruppen
5. Ausbau von Rohstoffverfügbarkeiten
6. Rohstoffsicherheit für die Transformation
7. Stärkung von Forschung und Förderung
8. Aufklärung von Verbraucherinnen und Verbrauchern
9. Flexibilität für das Kulturgut Pflanze

Lesen Sie dazu auch die Einordnung des IVG zur Torfnutzung.

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