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Bei einer Befragung der Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren die Garten-Center von dem Image, noch selbst Pflanzen zu produzieren


Im Herbst und Winter 2022 hat der VDG eine nicht repräsentative Befragung der Verbraucherinnen und Verbraucher in insgesamt sechs deutschen Städten durchgeführt. Dabei beschränkte sich die Erfassung auf die Fußgängerzonen der jeweiligen Metropolen. Aufgesucht wurden die Städte Köln, Düsseldorf, Duisburg, Gelsenkirchen, Straubing und Nürnberg. Teilgenommen haben insgesamt 126 Personen, 94 Frauen und 32 Männer. Die meisten Befragten stammen aus der Altersgruppe 40 bis 60 Jahr.

Zu den Ergebnissen:

Auf die Frage, was den Unterschied ausmache zwischen Baumarkt und Garten-Center, zeigte sich, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher noch davon ausgehen, dass Garten-Center Pflanzen selbst produzieren. Das Sortiment der Baumärkte wird größer bewertet, als das der Garten-Center und die Preise seien in Baumärkten günstiger. Klar vorn sehen die Befragten die Garten-Center in puncto Auswahl an Pflanzen, Töpfen und Deko und auch die Qualität der Beratung schneidet in unseren Fachbetrieben besser ab. Außerdem wird die Pflanzenqualität besser bewertet.


In der zweiten Frage wurde sich danach erkundigt, welcher Faktor die Menschen steuert, welche Pflanzenverkaufsstätte sie aufsuchen. Dabei zeigte sich, dass die meisten Befragten ihre Pflanzen nicht in einem Garten-Center erwerben, sondern Kunden in Lebensmittel- oder Baumärkten sind. Dabei spielen die Kriterien Auswahl, Qualität oder Fahrtweg eine untergeordnete Rolle; vielmehr stehen die Preise und die Werbung im Vordergrund. Nur 12 der 126 Probanden gibt an, spontan, ohne vorherige Planung zu kaufen. 11 Personen lassen sich durch das Zusatzangebot eines Garten-Cafés leiten.


Schließlich beschäftigte sich die dritte und abschließende Frage damit, welche Assoziationen die Befragten mit Pflanzen verbinden. Hierbei stand zunächst die Orchidee im Vordergrund. 25 Personen sahen eine Orchidee als Synonym für Pflanzen. Knapp dahinter platzierte sich die Antwort Balkon, dicht gefolgt von Kräutern. 16 Personen gaben an, dass für sie Pflanzen teuer sind oder immer teurer werden.

Resümieren wir die Ergebnisse der Kurzstudie, stellen wir fest, dass weit weniger Menschen ihre Pflanzenkaufentscheidung aufgrund der Qualität treffen, als vermutet. Der Preis und die Werbung spielen bei Kunden, die wir nicht direkt in einem Garten-Center befragt haben, eine wichtige Rolle. Dabei wird deutlich, dass Garten-Center zwar den Ruf genießen, eine fachlich versiertere Beratung zu geben und eine größere Auswahl an, vielleicht selbst produzierten Pflanzen zu bieten, jedoch preislich pauschal teurer eingeordnet werden als der Wettbewerb der Baumärkte. Dies birgt die Gefahr, in der Präferenz der Kundinnen und Kunden weiter zu sinken, solange die Preise derart wichtig sind und die Garten-Center es nicht schaffen, ihre Botschaft der Preiswürdigkeit besser vermittelt zu bekommen. Hierbei wären dann die Faktoren der Zusatzattraktionen wie Garten-Café oder Events sowie der Zusatzsortimente wie Töpfe und Dekorationsartikel wichtig, um die Preiswürdigkeit, nämlich den Mehrwert der Verkaufsstätte Garten-Center, auszudrücken. Hierauf sollten sich nach unserer Empfehlung die Werbebotschaften konzentrieren, um den Verkauf von Pflanzen in unseren Fachmärkten zu steigern. Für die Werbung sollte die Aussage Preis jedoch dabei nicht außen vor bleiben.


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